Blick nach Afrika

Foto aus dem Workshop mit Nora Chipaumire
Foto: Milan Nowoitnick Kampfer

Die Arbeit mit Künstler*innen aus dem afrikanischen Kontext stand im April auf der Agenda des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch.

Anlass war die für die nächste Spielzeit geplante Kooperation der Pina Bausch Foundation mit Germaine Acogny und ihrer École des Sables, einem internationalen Zentrum für traditionelle und zeitgenössische afrikanische Tänze, das im Senegal beheimatet ist: Tänzer*innen aus dem Senegal, der Elfenbeinküste und Burkina Faso werden Pina Bauschs Choreografie von Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ einstudieren.

Bettina Wagner-Bergelt, Intendantin des Tanztheaters, hatte neben Acogny zwei weitere Kunstschaffende nach Wuppertal eingeladen, die in ihren Stücken seit Jahren den Blick Europas auf Afrika thematisieren: Nora Chipaumire aus Simbabwe/New York, die unter den zeitgenössischen afrikanischen Choreografinnen eine der radikalsten Positionen einnimmt, und die Gruppe Gintersdorfer/Klaßen mit dem Künstler „Ordinateur“ von der Elfenbeinküste.

„Die Freude an Begegnungen mit anderen Kulturen, die Neugierde für Fremdes prägte auch schon die internationalen Koproduktionen von Pina Bausch, für die das Ensemble im Rahmen mehrwöchiger Researchphasen in andere Länder reiste“, erläutert Wagner-Bergelt. „Ich lege großen Wert darauf, den künstlerischen Austausch, den kreativen Umgang mit neuen Impulsen und Erfahrungen zu fördern.“

In den drei durchgeführten Workshops haben die Ensemblemitglieder des Tanztheater Wuppertal, so Probenleiterin Barbara Kaufmann, „viel über die Wurzeln afrikanischen Tanzes und unterschiedliche künstlerische Ansätze erfahren. Es war spannend, Gemeinsamkeiten und große Unterschiede zu entdecken, zu verstehen und körperlich zu erfahren.“